Unser Wahn, pauschalen Ernährungsempfehlungen zu folgen

(Foto: pixabay.com - many thanks to "534131" :)
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Ohne zu hinterfragen konsumieren wir Nahrungsmittel, die als gesund gelten, doch was sagt unser Instinkt dazu? Kennst Du aus den Medien Berichte über gesundheitsfördernde Wirkungen verschiedenster Nahrungsmittel?

 

  • Enzyme in der Ananas fördern die Fettverbrennung und helfen beim Abnehmen
  • Schokolade mit einem Kakaogehalt von mind. 70 % enthält Wirkstoffe, die gut für die Herzgesundheit sind
  • Knoblauch senkt den Blutdruck und ist ein natürliches Antibiotikum
  • Ingwer stärkt das Immunsystem und soll sogar Brustkrebszellen bekämpfen
  • Zitrusfrüchte und Kiwis enthalten viel Vitamin C und sind deshalb optimal bei Erkältungen
  • Grüner Tee ist krebsvorbeugend, gut gegen Arteriosklerose und unterstützt das Gedächtnis
  • Tofu / Soja enthält Isoflavone und stärkt Zellen im Körper, die Krebs attackieren
  • Das in Chili oder Cayennepfeffer enthaltene Capsaicin ist ein Antioxidans und freier Radikalenfänger (freie Radikale sind an der Entstehung von Tumoren beteiligt)
  • Olivenöl ist gesund, und wer es täglich verwendet, lebt länger
  • Milch enthält viel Kalzium und ist gut für die Knochen
  • Kohlsorten wie Broccoli, Weißkraut, Rosenkohl usw. sind Anti-Krebsmittel
  • Ghee (reines Butterschmalz) hemmt Entzündungen und Allergien und hat positive Auswirkungen auf die Bluttfettwerte
  • Menschen, die Rotwein trinken, leiden seltener an Herz- und Kreislauferkrankungen

 

Die meisten übertreiben gerne...

Ob das jetzt tatsächlich wahr ist oder nicht, möglicherweise gehörst Du zu den Menschen, die gesundheitsbewusst sind und solchen Aussagen sofort Glauben schenken. "Studien haben es bewiesen! Und die Wissenschaftler müssen es ja wissen!" sagt Dein Verstand? Dann ist es nicht ungewöhnlich, dass Du nach dem Motto "viel hilft viel" handelst. Bei mir war das früher auch so.

 

Und das ist wohl bei uns allen das Problem - der Hang zur Übertreibung! Zudem sind wir heutzutage sehr kopfgesteuert - vernünftige Argumente beeindrucken uns, und wer will nicht etwas für seine Gesundheit tun? In schlimmen Fällen kann das wahnhafte Züge bekommen...

 

Jedenfalls stellt uns die Natur in der entsprechenden Region und Saison alles Gute und Notwendige zur Verfügung. Eine gesunde Ernährung bewirkt viel Positives und beugt Krankheiten vor. Ich bezweifle nicht die Ergebnisse der Studien oder die Erkenntnisse, die Wissenschaftler bei ihren Untersuchungen gemacht haben (ausgenommen sind die Behauptungen über Kuhmilch, die schon seit längerem widerlegt wurden).

Worum es mir geht ist Folgendes:

Nimm in Dir wahr, was bei den typischen Empfehlungen, die an Dich herangetragen werden, Dein Instinkt sagt!

 

Dieser wird leider sehr oft von Deinem Verstand übertönt, der überzeugt ist, wie gesund doch etwas ist. Die wenigsten von uns handeln heutzutage jedoch instinktiv bzw. hören auf ihre innere Weisheit. Wir sind von Ratschlägen und Informationen überflutet. Die gewinnorientierte Nahrungsmittelindustrie mit ihren Werbebotschaften ist erheblich daran beteiligt.

 

Zudem haben wir kein Gefühl mehr dafür, was zu welcher Jahreszeit wächst, weil durch die Globalisierung Nahrungsmittel aus allen Kontinenten im Supermarkt erhältlich sind. Außerdem sind infolge jahrzehntelanger und schlechter Essgewohnheiten die Instinkte zugeschüttet. Beispielsweise erkennt man erst nach mehrwöchigem Zuckerentzug, wie süß viele gängige Produkte der großen Food-Konzerne sind (und meidet sie). Bei künstlich zugesetzten Aromen ist es ähnlich...

 

 

Bist Du unsicher, ob Du etwas auch tatsächlich verträgst, lass es kinesiologisch austesten...

In meiner Praxis teste ich für Ratsuchende (die z. B. abnehmen wollen oder an Unverträglichkeiten und Allergien leiden) relativ häufig Nahrungsmittel kinesiologisch aus, die sie zur Entlastung ihres Organismus vom Speiseplan streichen sollen.

 

Meine Erfahrung ist: Interessanterweise vertragen die meisten Getesteten überhaupt keine Sojaprodukte. Auch Zitrusfrüchte sowie das hochgelobte Olivenöl ist für mindestens 50 % meiner Klienten ein Problem. Sehr oft kommt auf die Nennung meines Testergebnisses: "Olivenöl ist für deinen Stoffwechsel nicht gut"  ein "Aber, es ist doch sooooo gesund!"

 

Manchen fällt es schwer, die Antwort zu glauben, deshalb zeige ich es bei Zweifeln direkt an ihren Händen. Man lässt die Leute an ein Produkt denken, und mit dem Armlängentest wird nachgeprüft. Ist der Körper gestresst, zeigt er das über die Arme. Sie sind ungleich lang, sobald eine Unverträglichkeit besteht.

 

Diese muss nicht ausschließlich mit der Grundzutat zu tun haben. Häufig sind landwirtschaftliche sowie industrielle Be- und Verarbeitungsprozesse der Auslöser von Allergien bzw. Unverträglichkeiten. Konventionell hergestellte und chemisch denaturierte Nahrungsmittel enthalten oft Chemikalien, z. B. Pestizide und andere Substanzen. Nach Aussagen von "Stiftung Warentest" kam bei einem Test bekannter Olivenölmarken heraus:

 

"Alle Öle waren mit Mineralöl-Kohlenwasserstoffen (Mosh) belastet, jedes zweite sogar deutlich. Manche Öle enthielten den potentiell krebserregenden Schadstoff Moah sowie den Weichmacher DEHP..."

 

Demnach ist es nicht verwunderlich, wenn der Körper bei Olivenöl mit Stress reagiert. "Welche schädlichen Begleitstoffe der angeblich gesunden Sachen verleibe ich mir zusätzlich ein?" wäre eine gute Frage.

 

Oder bei Himbeeren (der Farbstoff darin ist krebsvorbeugend), aber was bringt das Ganze, wenn man konventionell angebaute Früchte im Discounter kauft, die mit durchschnittlich 6 krebsauslösenden Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden, damit sie so schön aussehen, wie wir sie als Kunden erwarten?

 

 

Mit dem Armlängentest teste ich gerne aus, welche Nahrungsmittel meine Klienten vertragen...
Mit dem Armlängentest teste ich gerne aus, welche Nahrungsmittel meine Klienten vertragen...

Vieles Angepriesene vertrage ich einfach nicht...

Bei Ingwer, Chili und Knoblauch stellte ich an mir persönlich fest: Ich vertrage diese Gewürze nicht. Sie sind mir zu aggressiv. Mir geht es nach dem Essen einfach nicht gut, ich fühle mich extrem hitzig, und nach einer Weile überfällt mich eine bleierne Müdigkeit.

 

Als gelernter Koch habe ich viel mit diesen Zutaten gekocht. Dennoch habe ich die Symptome lange ignoriert oder putschte mich mit Kaffee auf. Für meinen Kopf zählte nur der besagte Gesundheitsaspekt. Was glaubst Du, wie oft ich heute ungläubig angeschaut werde, wenn ich jemandem erzähle, dass ich keinen Knoblauch im Essen möchte!

 

Kiwis aß ich früher täglich, weil ich um meinen Vitamin C-Haushalt besorgt war. Doch mein Gaumen begann irgendwann zu jucken, sobald ich eine Kiwi auslöffelte. Gezwungenermaßen verzichtete ich dann darauf.

 

Ich muss zugeben, irgendwie bin ich heikel und relativ empfindlich, deshalb koche ich mir viel selbst und gehe nicht so oft auswärts essen. Es gibt so einiges, was ich einfach nicht mag. Z. B. kann ich nicht viel mit Schokolade anfangen, die über 60 % Kakaoanteil hat - sie ist mir einfach zu bitter. Glücksgefühle kommen da nicht auf.

 

So gesund das indische Ghee angeblich auch ist, ich schmecke es in einem Gericht sofort heraus, es behagt mir nicht. Bei normaler Butter hingegen habe ich überhaupt kein Problem. Grünen Tee kann ich nicht ausstehen, und wenn ich mit diesem Getränk über 100 Jahre alt werden würde, ich verzichte darauf!

 

Nach einem Glas Rotwein kann man mich wegschmeißen - das Brennen in meinem Magen, die der Alkohol verursacht, können die positiven Wirkungen der Bio-Flavonoide in den roten Trauben nicht aufwiegen. Sobald ich zu viel Milch- und Milchprodukte konsumiere, geht meine Nase zu, und ich merke, wie diese Nahrungsmittel verschleimend wirken.

 

Ich kenne Frauen, die Gewicht verlieren wollten und massenweise Ananas konsumierten. Bis sie irgendwann unter Bauchschmerzen (aufgrund des hohen Säuregehalts) und unter Ausschlägen litten. Sind eigentlich eindeutige Zeichen dafür, dass man übertrieben hat, oder?

 

Im Grunde ist es simpel: Das, was Deinem Körper gut tut, schmeckt Dir.

 

Dein Organismus sagt Dir über Dein Geschmacksempfinden, was er braucht. Die große Ausnahme sind jedoch Zucker, Weizenmehlprodukte und Fett. Diese Nahrungsmittelgruppen sind Süchtigmacher und beeinflussen Dein Gehirn. Sie sorgen dafür, dass Du mehr isst, als Du in Wirklichkeit willst, bzw. Du bekommst schneller wieder Hunger, als Dir lieb ist. Das ist z. B. bei Fastfood so, welches meistens große Mengen an Weizen und Zucker enthält.

 

Bei allen anderen Sachen frage Dich: "Schmeckt es mir wirklich? Mag ich es? Will ich es?"  (Und es kommt natürlich immer auf das richtige Maß an...)

 

So lecker auch Zitrusfrüchte sein können, empfindliche Menschen vertragen die empfohlenen Mengen meist nicht.... (Foto: pixabay.com - many thanks to "PublicDomainPictures")
So lecker auch Zitrusfrüchte sein können, empfindliche Menschen vertragen die empfohlenen Mengen meist nicht.... (Foto: pixabay.com - many thanks to "PublicDomainPictures")

Du selbst bist Dein bester Ratgeber! Hör nicht auf pauschale Ratschläge Deines Umfelds, beachte immer Deinen Instinkt!

Ich bin überzeugt: Was Du nicht magst, das brauchst Du auch nicht! Du musst z. B. keinen Ingwertee, Grünen oder anderen gesunden Tee trinken, wenn er Dir nicht schmeckt. Lass Dir von niemandem einreden, exotisches Obst und Gemüse wäre für einen Nordeuropäer notwendig. Es hat einen Grund, warum in Deutschland Äpfel wachsen und keine Orangen, Ananas oder Bananen...

 

Vertraue darauf, dass dort, wo Du wohnst / in Deiner Region alles zur Verfügung steht, was Du benötigst.

 

Jeder Mensch ist anders und hat einen individuellen Stoffwechsel. Es gibt Gründe, warum Dein Körper etwas nicht gerne hat! Ich kenne Frauen, die schon als Kind kein Fleisch wollten, deren Eltern aber wie verrückt auf sie einwirkten. Sie argumentierten, man müsse doch Fleisch essen, sonst gäbe es Mangelerscheinungen! Es wäre gefährlich, darauf zu verzichten usw.

 

Schiebe keine Panik, wenn Dir andere von negativen Folgen berichten, weil Du etwas vermeintlich Gesundes oder Nährstoffreiches nicht zu Dir nimmst! Die Angst ist unbegründet. Übertriebene Ängste stecken meinen Erkenntnissen nach oft hinter wahnhaftem Verhalten (und fördern instinktives Essverhalten nicht).

 

Ich möchte zum Schluß ein Beispiel zur Zubereitungsart geben. Diese spielt bei der optimalen Ernährung ebenfalls eine Rolle. Nehmen wir einfach mal die Kohlarten: Ich liebe Salate mit rohem feingeschnittenen Blumenkohl. Ist er hingegen zerkocht, kriege ich ihn nicht herunter. Gekochtes Sauerkraut oder Rotkohl schmeckt mir ausgesprochen gut. In fein geschnittenen rohen Spitzkohlsalat mit Zitronensaft, Rapsöl und Schnittlauch könnte ich mich reinlegen. Aber gedämpfter Weißkohl (mit Nudeln) ekelte mich schon als Kind. Der Körper ist weise und sendet deutliche Signale...

 

Viele Kohlarten enthalten Pflanzenstoffe, die Tumoren vorbeugen. Jedoch bringt es Deinem Organismus nichts, widerwillig Broccoli und Rosenkohl herunterzuwürgen, wenn Du sie nicht magst, nur weil Du Sorge hast, irgendwann Krebs zu bekommen. Irgendein Inhaltsstoff wird nicht optimal für Deinen Organismus sein.
 

Lernen wir wieder, unserem Innersten zu vertrauen - auch beim Essen und Trinken. Jeder muss selbst herausfinden, was gut für ihn ist. Deshalb ist es ratsam, sich genau zu beobachten. Sinnvolle Fragestellungen sind deshalb:

 

"Was tut mir gut? Was brauche ich tatsächlich? Wie geht es mir nach dem Essen oder Trinken? Wie fühle ich mich?"

 

Und wenn Dir jemand sagt, Knoblauch, Rotwein, Milch, Tofu, Zitrusfrüchte oder was auch immer wären gesund, dann antworte einfach:

 

"Das sind sie bestimmt, aber nicht für jeden..." :)

 

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Nguyen Thi Hong Minh (Mittwoch, 01 März 2017 23:53)

    Lieber Robert
    Ganz tolle geschrieben !
    Herzlichen Dank �

  • #2

    Seelenforscher.eu (Donnerstag, 02 März 2017 01:18)

    Liebe Minh,
    Dankeschön, ich freue mich, wenn Dir der Artikel gefallen hat.
    Viele Grüße
    Robert :)

  • #3

    Jana (Sonntag, 05 März 2017 17:08)

    Hi Robert. Ich lese deine Beiträge regelmäßig. Ich schreibe zwar unpassend hier rein, aber mich interessiert auch das Thema Deo. Mein Freund benutzt gar keins und man merkt nichts. Ich bin verzweifelt auf Deo-Suche oder Weglassen. Beim Weglassen merke ich es schon nach halbem Arbeitstag also schon Mittags dass ich nach Achselschweiß rieche. Etwas Deo auf Klamotten sprühen hilft nicht viel. Ich wurde trotzdem auf Müffelgeruch hingewiesen. Teebaumöl direkt auf Achsel mögen die Leute geruchlich auch nicht. Veganes Bio Deo (von lavera) egal welche Sorte mag mein Körper einfach nicht. Die anderen konventionellen sind mir vom Verstand her zu giftig, Lymphdrüse, Blutbahn, krebserregend. Ernährung umstellen? Was denn? Bin schon schlank und versuche mich gesund zu ernähren. Ist vielleicht zu viel Zucker schuld? Ich dusche jeden Morgen, am liebsten nur mit basischem Badesalz. Zu viel Duschgel könnte auch zu Körpergeruch führen, meint mein Körper. Was sagen deine Patienten bzw. deine Erfahrung? Danke.

  • #4

    Seelenforscher.eu (Montag, 06 März 2017 22:41)

    Liebe Jana,
    Dankeschön, dass Du mir einen Kommentar hinterlassen hast. Ich kenne Menschen, die kein Deo benutzen und erstaunlicherweise nicht riechen. Zu diesem Thema habe ich ehrlich gesagt noch nicht geforscht. Man könnte aber mit dem Armlängentest herausfinden, ob es etwas gibt, das Abhilfe schafft (innerlich und äußerlich). Die Frage ist aber, ob Dein Körper ohne Deo überhaupt kann!?

    Ich bin ebenfalls schlank und ernähre mich gesund, schwitze gar nicht viel, aber ich habe schon wie Du einiges ausprobiert. Ohne Deo funktioniert es bei mir einfach nicht (muss mich outen ;). Die Öko-Deos versagen bei mir leider total, was mich echt gefrustet hat. Teebaumöl kann ich persönlich nicht ausstehen. Bei mir klappt es nur, wenn Deos Alkohol enthalten!

    Vielleicht musst Du Dein eigenes Deo zusammenrühren, im Netz gibt es Rezepte. Das bedeutet zwar Aufwand, aber wenn Du einmal etwas Effektives gefunden hast, dann bist Du bestimmt entspannter. Vielleicht müsste es (wenn Du nicht zu empfindlich reagierst) wie bei mir mit Alkohol sein.

    Die Schweißporen schließende Wirkung von Salbei kennst Du eventuell? Vielleicht kombinierst Du Salbeitee, kochst es mit ganz wenig Stärke auf, lässt es auskühlen und gibst dann Alkohol dazu und noch andere Zutaten. Einfach versuchen und Dein individuelles Deo selbst machen (dann im Kühlschrank lagern). Experimentiere so lange, bis Du eine verlässliche verträgliche Rezeptur mit natürlichen Zutaten gefunden hast.
    Viel Erfolg und viele Grüße
    Robert :)

  • #5

    Patricia (Montag, 24 Juli 2017 12:31)

    Ich mache mir mein Deo selber. Kokosöl und Natron zu 50:50 mischen.
    Bei der Herstellung immer wieder mal rühren bis es sich schön vermischt hat damit sich das Natron nicht auf de Boden setzt.
    Einfach - kostengünstig - effektiv