Wieso es nicht egal ist, was Du beruflich machst

Foto: pixabay.com (many thanks to "SnapwireSnaps" :)
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Alle, die sich weiterentwickeln wollen und auf der Suche nach Erfüllung sind, reden von Berufung und Lebensaufgabe - ich auch! Weil´s einfach wichtig ist!

 

Warum ist es sinnvoll, konsequent dem Beruf nachzustreben, der Dir das Gefühl von Zufriedenheit verschafft? Weshalb spielt es eine große Rolle, das zu tun, was Dich begeistert und Dir Freude macht? Ganz einfach, weil Du dann von mehr Leichtigkeit profitierst. Außerdem bist Du deutlich motivierter und hast immer genügend Lebensenergie. Dein Vertrauen in Deine Fähigkeiten ist stärker, und Dein Dasein bekommt einen Sinn...

 

In meinen früheren Berufen als Koch und Gastwirt war das Gegenteil der Fall. Durch diese Berufswahl wollte ich meinem Vater entsprechen, der ebenfalls Koch ist. Zudem hatte ich als Jugendlicher immer schon die Idee, später Gastronom zu sein und ein Restaurant zu besitzen (wie meine Eltern). Ich dachte: "Wenn ich dieses Ziel erreicht habe, werde ich glücklich und zufrieden sein."

 

Jedoch habe ich mich in den Jahren bis dahin nur durchgekämpft. Bereits vor 20 Jahren (da war ich 25) hatte sich mein Wunsch erfüllt: Mit meinem Zwillingsbruder führte ich in einer kleinen bayerischen Stadt ein Bar-Bistro. Alles mit hohen Krediten finanziert.

 

Der Weg, bis unser Laden erfolgreich lief, war steinig und mühsam. Ich wollte mit meiner Idee Erfolg haben und einer der besten Gastwirte im Landkreis sein. Als nach einigen Anlaufschwierigkeiten der Betrieb endlich brummte, war ich dennoch nicht happy. Selbst die Anerkennung unserer Gäste sowie die vielen Bareinnahmen, die ich nach erfolgreichen Events in meinen Händen hielt, trösteten mich nicht.

 

Die Begleitumstände, die dieser Beruf mit sich bringt, die viele Arbeit, der Stress und Zeitdruck usw. zehrten mich aus, meine Lebensenergie war im Keller. Damals hatte ich mir ziemlich viel schön geredet, um die Jahre durchzuhalten. Mit der Zeit wurde mir so richtig klar, was Depressionen sind: "Robert, du bist einfach ein Sucher, der nie zufrieden ist", sagte ich zu mir.

 

Heute weiß ich, dass ich fast 14 Jahre lang im falschen Beruf war. Ich gab zwar immer mein Bestes, und ich wusste, was ich kann, doch trotz des Erfolges wurde die Tätigkeit als Gastwirt immer mehr zur Last für mich. Ich war regelmäßig angeschlagen, erkältet, hatte starke Allergien und fühlte mich ausgebrannt...

 

Die vielen Erfahrungen in der Gastronomie hatten jedoch auch etwas Positives: Auf der Suche nach mehr Erfüllung kam mir die Idee, Quereinsteigern im Service das Bedienen beizubringen. So konnte ich anderen mein Wissen und meine Tipps vermitteln. Dieses Angebot kam an und wurde für mich zu einer wichtigen Einnahmequelle. Ich entdeckte, dass es meine Berufung war, Seminare zu leiten und Menschen, die als Servicekräfte neu starten wollten, zu mehr Selbstsicherheit zu verhelfen...

 

In Bayern war ich viele Jahre Inhaber eines beliebten Lokals. Anfangs dachte ich: "Das ist der richtige Beruf für mich!".  Trotzdem war ich permanent unzufrieden. Das Gefühl von "angekommen sein" kannte ich nicht...
In Bayern war ich viele Jahre Inhaber eines beliebten Lokals. Anfangs dachte ich: "Das ist der richtige Beruf für mich!". Trotzdem war ich permanent unzufrieden. Das Gefühl von "angekommen sein" kannte ich nicht...

Wenn es Dir körperlich und psychisch nicht gut geht, dann prüfe zuerst, ob Deine Arbeit auch wirklich die Richtige für Dich ist!

Solltest Du Dich aktuell mit einem ungeliebten Job durchs Leben quälen, weil Du Geld verdienen musst, dann ändere Deine Auffassung! Es ist ein Irrglaube zu meinen, dass das Leben nun mal so ist. Dass man sich nicht alles aussuchen kann oder es normal ist, im Beruf zu leiden. Wähle neu! Die Veränderung beginnt in Deinem Denken.

 

Gerade fällt mir das Stichwort Leichtigkeit ein: Es darf leicht sein! Öffne Dich für diesen Gedanken! Ich selbst glaubte unbewusst viele Jahre, dass das Arbeitsleben sowie das Geldverdienen hart und anstrengend sind (so bekam ich es von meinen Eltern vorgelebt). Dementsprechend waren meine Erfahrungen.

 

Die Änderung tritt erst ein, wenn Du Dir im Kopf Leichtigkeit erlaubst. Dazu ist es wichtig zu glauben, dass Du die negativen Erfahrungen Deines Umfeldes nicht erleben musst. Voraussetzung ist: Du fragst Dich, was Deine Seele hier in diesem Leben machen möchte, was Deine Lebensaufgabe ist.

 

Einen Beruf auszuüben, den Du nicht liebst, zerstört Dich auf lange Sicht und macht Dich krank. Nicht nur ich habe dies erfahren müssen, sondern ich konnte die Folgen schon mehrfach bei anderen beobachten.

 

Irgendwann hast Du keine Energie mehr, um das zu finden, was Dir tatsächlich liegt. Geschweige denn den Elan, Deine Wünsche in die Tat umzusetzen!

 

Sagt Dir Dein Herz oder Dein Bauch "Das ist nicht das Richtige für Dich", dann beachte diese Botschaft! Tust Du es nicht, dann wird Dich Dein Körper früher oder später zu einer Pause und Umkehr zwingen (z. B. durch ein Burnout oder andere Symptome)...

 

Ich bewundere Menschen, die schon von klein auf wussten, was sie später einmal machen möchten. Bei vielen künstlerisch Begabten, z. B. Musikern oder Sängern ist das der Fall. Doch die meisten Menschen kommen erst nach einigen Fehlversuchen und Umwegen zu ihrer Berufung bzw. Lieblingsbeschäftigung. Dieser Findungsprozess kann sich über mehrere Jahre erstrecken - meines Erachtens aus folgendem Grund:

 

Wir haben kaum Kontakt zu unserer inneren Weisheit und verlassen uns zu wenig auf unser Bauchgefühl. Es hat uns früher auch kaum jemand beigebracht, darauf zu achten. Dadurch manövrieren wir uns als junge Erwachsene in Berufe bzw. Situationen, aus denen wir nicht ohne Weiteres wieder herauskommen (so als wäre man in einen Sumpf geraten)...

 

Bei Entscheidungen sind wir heutzutage einfach extrem verstandesorientiert. "Mister Mind" funkt mit seinen unzähligen vernünftigen Argumenten immer dazwischen und übertönt die leise Stimme der Seele (die im Grunde alles weiß)...

 

 

"Was ist meine Aufgabe in diesem Leben?"

In meinem letzten Basiskurs (innerwise Heilsystem) tauchte bei den Teilnehmern die Frage auf: "Was ist meine Aufgabe in diesem Leben?" Mit dem innerwise Armlängentest gingen wir dem Ganzen nach. Ich bin absolut sicher, dass unser Unterbewusstsein diese Antwort schon lange kennt.

 

Nur nutzen die wenigsten die Möglichkeit, Kontakt zu ihrem Innersten aufzubauen. Man kann es austesten. Ich liebe es, andere in diesem Bereich zu unterstützen, um Klarheit zu bekommen...

 

Eine Teilnehmerin in der Gruppe war Mutter von vier Kindern, Künstlerin und Modedesignerin. Wir stellten gemeinsam fest, dass sie sehr viele Interessensgebiete hat. Charakterlich war sie nicht der Typ, der sich beruflich ein Leben lang nur auf eine Aufgabe konzentriert. Sie sagte:

 

"Eigentlich habe ich heute alles, was ich jemals anvisiert hatte. Mein Berufswunsch war Modedesign, und ich studierte dieses Fach. Ich habe später meine eigenen Kollektionen entworfen und vermarktet. Als Künstlerin und Malerin war mein Wunsch, irgendwann im eigenen Atelier zu arbeiten. Das konnte ich mir ebenfalls erfüllen. Ich wollte immer Kinder haben, ein Haus mit Hof und Tieren. Auch das ist jetzt der Fall. Außerdem veranstalte ich mit meinem Mann Seminare, den Kontakt mit Menschen möchte ich nicht missen...

 

Für das alles bin ich sehr dankbar... Aber trotzdem werde ich das Gefühl nicht los: Irgendetwas fehlt immer noch in meinem Leben. Es ist verrückt, und mein Kopf sagt, dass ich eigentlich zufrieden sein sollte..."

 

Ich kenne diesen Gefühlszustand nur zu gut! Man macht und tut, probiert sich aus, hat ständig viel zu tun und denkt: "Sobald ich dieses oder jenes Ziel erreicht habe, entsteht Zufriedenheit". Und dennoch kann es passieren, dass man, sobald man seine Vorhaben umgesetzt hat,  sich nicht komplett fühlt. Wie "immer noch nicht richtig angekommen".

 

 

Foto: pixabay.com (many thanks to "josealbafotos" :)
Foto: pixabay.com (many thanks to "josealbafotos" :)

"Wozu bin ich überhaupt auf die Welt gekommen? Was ist der Sinn meines Lebens?"

Wer sich diese Fragen nicht stellt, lebt in meinen Augen einfach nur vor sich hin. Spätestens, wenn man im Leben unzufrieden ist, sollte man sich auf die Suche nach Antworten machen, damit Zufriedenheit entstehen kann.

 

Das Interessante für mich war an diesem Seminartag: Bei allen Kursteilnehmern war das Testergebnis, dass zu ihrer Lebensaufgabe das Thema "Heilen" gehörte. Da hatten sich ganz nach dem Gesetz der Resonanz die Richtigen zusammengefunden.

 

Diese Tätigkeit hatte im Leben meiner Absolventen bis dahin noch keinen Platz. Jedoch hatten alle die Ahnung und das Interesse, andere Menschen auf ihrem Heilungsweg unterstützen zu wollen. Nun waren sie gefordert, diese Tatsache irgendwann in ihr berufliches Leben zu integrieren... (Der Anfang war schon mal gemacht, durch die Ausbildung in intuitiver Heilung.)

 

Jeder kommt mit einer Aufgabe (oder mehreren) auf die Welt. Ich nenne es gern auch Seelenaufgabe. Meine Überzeugung ist: Die Seele hat sich vorgenommen, bestimmte Tätigkeiten auszuüben. Tätigkeiten, die den Mitmenschen und der Umwelt nützen. Dazu gehört es, die in einem schlummernden Talente, Fähigkeiten und Interessen zu entdecken, sich entfalten zu lassen und umzusetzen.

 

 

Es ist wichtig, seine Berufung oder Lebensaufgabe zu kennen und sie zu leben, ansonsten fehlt einfach etwas.

Für mich ist es nicht egal, was man beruflich macht, schon allein aus existenziellen Gründen! Wer den falschen Job ausübt, hat nie genügend Geld. Das ist meine persönliche Erkenntnis.

 

Hast Du das gefunden, was gut für Dich ist, unterstützt Dich das Universum, und Du hast Dein Auskommen. Für Dich ist dann im weitesten Sinne immer gesorgt.

 

Das heißt nicht unbedingt: Mit dem Ausleben seiner Berufung wird man automatisch reich. Auf jeden Fall gibt es deutlich weniger Mangelzustände, und man blickt viel zuversichtlicher in die Zukunft.

 

Das Schöne daran, im richtigen Beruf angekommen zu sein, ist: Es wird nie langweilig. Oft fügt sich alles so, dass eine gute Idee die nächste ergibt. So kommt man (aufgrund seiner Resonanz) auch mit Menschen in Kontakt, die ebenfalls ihren Sinn leben und sich erfüllt fühlen. Gleichgesinnte inspirieren und bestärken sich gegenseitig!

 

Häufig ergibt sich dann ein spezieller Effekt: Im Innersten dieser Menschen entsteht der Drang, andere an ihrer Fülle teilhaben zu lassen...

 

Wenn Du genügend Einnahmen hast, kannst Du Dir auch einmal Phasen des Rückzugs erlauben, ohne den Druck, Geld verdienen zu müssen. In dieser Auszeit kannst Du in Dich hinein hören. So erfährst Du von Deinem Herzen, wann es Zeit ist, etwas anderes oder neues zu machen.

 

Und das Lebensrad dreht sich weiter...

 

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Kommentare: 5
  • #1

    Edith (Montag, 30 Januar 2017 09:29)

    Sehr schöner Beitrag. Vielen Dank, ist mir aus dem Herzen geschrieben

  • #2

    Walburga (Montag, 30 Januar 2017 18:10)

    Lieber Robert
    Toller Beitrag :)
    Wie Du weißt, bin ich ja gerade mittendrin in meiner beruflichen
    Neuausrichtung mit den Sprung in die Selbstständigkeit. Es fühlt
    sich einfach toll an und ich bin so glücklich, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Ich danke dir nochmal für die wertvollen Impulse die Du mir bei einem Beratungsgesprächs vermitteln
    konntest.
    LG Walburga

  • #3

    Melanie (Montag, 30 Januar 2017 20:18)

    Wunderbar geschrieben - auf den Punkt gebraucht. :-)

  • #4

    Seelenforscher.eu (Mittwoch, 01 Februar 2017 09:32)

    Liebe Edith, liebe Melanie,
    ich danke Euch sehr und freue mich, wenn Euch der Artikel angesprochen hat :)

    Herzliche Grüße und eine schöne Woche
    Robert :)

  • #5

    Seelenforscher.eu (Mittwoch, 01 Februar 2017 09:35)

    Liebe Walburga,
    *freu* - super zu lesen, dass Deine Neuausrichtung im vollen Gange ist.
    Du bist ja auch konsequent Deinen inneren Impulsen und Wünschen gefolgt und hast "Nägel mit Köpfen" gemacht :) Ich habe Dich auf jeden Fall gerne unterstützt, Deine Berufung zu leben.

    Weiterhin viel Erfolg und viele Grüße
    Robert :)