Ich muss mich schützen!

Foto: pixabay.com - herzlichen Dank an "Yuri_B" :)
Foto: pixabay.com - herzlichen Dank an "Yuri_B" :)


 

Interessanterweise habe ich durch meine Arbeit als energetischer Berater und innerwise Coach oft mit Menschen zu tun, die an Blockaden leiden. Sie haben das Gefühl, nicht vorwärts zu kommen, und rätseln über die Hintergründe ihrer Stagnation. Sie wissen schon:

 

Ja, es ist wichtig, auf seine Bedürfnisse zu achten, liebevoll und wohlwollend mit sich umzugehen, Druck und Stress zu vermeiden, regelmäßige Entspannung einzuplanen usw., dennoch tauchen Irritationen auf, als hätte man noch etwas übersehen. Befriedigend ist das nicht.

 

„Vielleicht muss ich mich mehr schützen?“

 

Diese Frage höre ich häufig. Sie geht in die richtige Richtung, nur für mich ist der „Ich-brauche-Schutz“-Gedanke eher eine veraltete Vorstellung, die lediglich auf Angst beruht. Man macht sich durch diese Einstellung indirekt zum Opfer oder könnte gerade das in sein Leben ziehen, was man fürchtet.

 

Unser Verstand hat die Eigenschaft, alles in gut und schlecht einzuteilen. Irgendwie müssen wir benennen, was uns dient und was uns unangenehm ist – das führt zwangsläufig zu Bewertungen.

 

Das, was wir als gut erachten, zu akzeptieren, damit haben wir natürlich kein Problem. Hingegen sträuben wir uns gegen das, was wir als negativ einstufen bzw. erkennen den Sinn dahinter nicht. Damit erschaffen wir Ablehnung - eine Gegenenergie, die früher oder später wieder zu uns zurückkommt. Ich sehe es als ein Naturgesetz an:

 

 

„Alles, was ich aussende, kommt zu mir zurück.“

Das gilt sowohl für Taten und Gesten, als auch für Gedanken. Obwohl es im allgemeinen zwar besser ist, Bewertungen zu vermeiden und negative Kräfte einfach neutral als “Energien” zu bezeichnen, verwende ich jetzt weiterhin das Wort „negativ“, denn es ist eben in unserem Sprachgebrauch, und jeder weiß, was damit gemeint ist. Der Gedanke:

 

„Es gibt negative Kräfte, die mir schaden könnten, ich brauche Schutz davor, und ich habe aufzupassen, dass mir nichts Schlechtes widerfährt…“

 

erschafft Probleme! Niemand möchte natürlich freiwillig zum Opfer und Spielball von Tätern werden. Einerseits ist es nur allzu verständlich, sich in irgendeiner Form schützen zu wollen. Andererseits entwickelt man eine dauerhafte „Hab-Acht-Stellung“, die Stress im Nervensystem produziert. Mit der Zeit macht sich das anhand von psychischen und körperlichen Symptomen bemerkbar.

 

Wenn die Gedanken zu viel darum kreisen, etwas Negatives nur ja nicht zu erleben, die Angst somit zum ständigen Begleiter wird, entsteht eine Spannung, die jede Freude und Leichtigkeit raubt.

 

 

Ein merkwürdiger Fall...

Kurz nach meiner Praxiseröffnung behandelte ich einmal eine Frau, die fest davon überzeugt war, dass es eine „außerirdische“ Kraft gibt, die die Menschen Tag und Nacht manipuliert. Alles, was wir Erdbewohner tun, wäre vergeblich, und wir alle wären einer unsichtbaren, machtvollen Spezies ausgeliefert.

 

Was für ein deprimierender Gedanke, der eigentlich nur Ohnmacht und Verzweiflung produziert! Da macht das Leben natürlich keinen Spaß. Selbst wenn es zuträfe, was meine Klientin glaubte: Was hätte unser Dasein dann überhaupt für einen Sinn? Für mich fühlt es sich skurril an zu meinen:

 

„Das Böse hat uns in der Hand, und wir können nichts dagegen tun!“

 

Das passt überhaupt nicht zu meiner Überzeugung, dass jeder von uns ein machtvoller Manifestierer ist. Ich glaube nämlich:

 

 

Die Gedanken und die Haltung entscheiden, welche Situationen und welche Menschen man anzieht.

Ich konnte dieser Frau natürlich nicht helfen. Alle energetischen Behandlungsmaßnahmen fruchteten nicht, ich verausgabte mich und war am Ende ausgelaugt und frustriert. Während der Sitzung äußerte sie mehrmals:

 

„Das bringt nichts, DIE sind stärker! Die Heilfrequenzen reichen nicht…“

 

Seitdem achte ich sehr darauf, keine Opfertypen zu behandeln, die an einer – man kann schon sagen – Wahnvorstellung leiden!

 

 

Wenn uns etwas im Leben nicht gefällt, haben wir die Aufgabe zu erforschen:

  • Was benötige ich, um mit Bewertungen oder mit meinem Kampf gegen die aktuelle Situation aufhören zu können?
  • Welches Erlebnis hat zu meinen destruktiven Gedanken geführt?
  • Weshalb habe ich diese Erfahrungen angezogen?
  • Was habe ich gedacht / ausgesandt, so dass gerade dieser Mensch in mein Leben kam?
  • Welche nicht gelebten, verdrängten oder abgelehnten Anteile spiegelt mir mein Gegenüber wider?
  • Was soll ich anhand dieses Erlebnisses lernen?
  • Welche Kräfte in mir sind zu entdecken und zu stärken?
  • Ist die belastende Überzeugung überhaupt meine eigene / in mir entstanden?

 

Stellst Du Dir die gerade genannten Fragen nicht

und rebellierst nur gegen eine Situation oder gegen einen Menschen, so bleibst Du überwiegend passiv (das einzig Aktive ist dann der Protest) und wirst lediglich zum bedürftigen Ankläger, der seine Macht und Eigenverantwortung abgibt.

 

Menschen, die sich vom Leben enttäuscht fühlen, reagieren häufig mit der Eigenart, die “Schotten dicht” zu machen. Aufgrund von Misstrauen und der Angst vor negativen Energien erbaut man sich auf verschiedensten Ebenen Schichten oder Schutzpanzer, die eine authentische und wahrhaftige Begegnung mit dem Leben und anderen Menschen nicht zulassen.

 

 

Zieh Deinen Schutzpanzer lieber wieder aus... (Foto: pixabay.com - many thanks to "Devanath")
Zieh Deinen Schutzpanzer lieber wieder aus... (Foto: pixabay.com - many thanks to "Devanath")

 

 

Nicht wenige haben in ihrer Vergangenheit Verletzungen erlitten und daraufhin ihr Herz verschlossen, bewusst oder unbewusst, sie wollen unschöne Erfahrungen nicht noch einmal erleben, was zwar verständlich ist. Doch sicher weißt auch Du bereits:

 

Du kannst Dich nicht vor negativen Erfahrungen schützen! Es gibt jedoch einen anderen Weg, für den ich die Menschen gerne sensibilisiere:

 

 

Deine Resonanz, d. h. die Schwingung, die Du aussendest, entscheidet, ob Du überwiegend negative oder positive Erfahrungen in Deinem Leben machst.

Es wäre utopisch zu glauben, nur Positives erleben zu können. Wir sind auf der Erde nun einmal den Gesetzen der Dualität ausgesetzt. Wo Licht ist, da ist automatisch auch Schatten.

 

Die Frage ist nur, auf welchen Part Du Deine Aufmerksamkeit richtest? Denn die Energie befindet sich dort, worauf Dein Fokus liegt!

 

Ängstlichen Klienten, die meinen, Schutz zu brauchen, schlage ich gerne den Satz vor:

 

"Ich bin behütet!“

 

Behütet zu sein heißt für mich, von wohlwollenden Kräften unterstützt zu sein, die mich von allem abschirmen, was nicht zum höchsten Wohl ist. Ich empfehle, bei Ängsten und Sorgen und immer, wenn man meint, Schutz zu brauchen, zusätzlich:

 

„Bau das in deine persönlichen täglichen Kurzmeditationen ein! Visualisiere regelmäßig, dass du von Licht und Liebe umhüllt und komplett erfüllt bist!“ (anstatt z. B. von einer Schutzrüstung oder Ähnlichem…)

 

„Sei überzeugt davon und vertraue darauf: Diese Schwingung zieht seinesgleichen an und lässt alles, was ihr nicht entspricht, abprallen oder hindurchgehen! Nichts bleibt hängen!“

 

„Falls aber doch etwas hängen bleiben sollte, hast du etwas zu erkennen, zu lernen und zu transformieren! Dann nimm diese Herausforderung an und werde zum Erforscher der Ursachen und Hintergründe…“

 

 

Zum Schluss noch einen Tipp,

wie Du Dich eigenverantwortlich auf den Weg machen kannst, negativen Erlebnissen vorzubeugen:

 

 

Darüber werde ich irgendwann in einem eigenständigen Artikel schreiben.

 

 

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Tina (Montag, 29 Juli 2019 09:52)

    Lieber Robert,
    Danke für den Artikel, er passt genau in mein derzeitiges Leben. Ich habe meistens Ängste und rebelliere, wenn ich mich existentiell bedroht fühle. Da befrage ich mich dann selbst, wovor ich Angst habe, was die Bedrohung meiner Existenz genau ist. Meist hat es was damit zu tun, dass ich fürchte, "reingesaugt" zu werden und mein Leben für andere einschränken zu müssen, das ich gefühlt eh noch nicht voll lebe. Daran hindern Widerstände übrigens auch. Wenn man nicht auch die "schlechten" Seiten voll mitlebt, lebt man nicht vollständig, glaube ich. Und wenn man nicht für etwas Verantwortung übernimmt, kann es sein, dass es einen festhält mit Schuldgefühlen, Ängsten, verdrängten Gefühlen oder Handlungsimpulsen.
    Was ich auch wichtig finde, ist, es als Prozess der Zeit zu sehen, jeder braucht seine Zeit, um sich den Aufgaben zu stellen. Wenn man bis jetzt lange gebraucht hat, um loszulegen, darf man sich auch dafür mit Verständnis und Liebe begegnen. Man braucht auch Zeit, um sein Ziel zu erreichen oder etwas an sich herankommen zu lassen. Man darf sich für ein Thema so viel Zeit nehmen, wie einem guttut, regelmäßig, und danach was anderes machen. Niemand verlangt, dass man sich 24/7 quält. Und schließlich, auch wenn eine Zeitlang voller Einsatz gefragt ist, wird die Zeit auch vergehen und es wird eine bessere Zeit folgen. Wenn man sie auch auch mitgestaltet.

  • #2

    Seelenforscher.eu (Sonntag, 04 August 2019 17:14)

    Hallo Tina,
    stell Dir vor, Ängste sind auch die Gefühle, die mir am meisten zu schaffen machen! Du bist nicht allein. :)
    Das mit der Zeit hast Du gut beschrieben: Der Zeitfaktor spielt eine wichtige Rolle, als Ungeduldige und Mitglieder der westlichen Leistungsgesellschaft gönnen wir uns kaum Zeit für Entwicklungsprozesse. Verständnis, Liebe, Wohlwollen und Geduld - das dürfen wir wohl alle erst einmal entdecken und uns selbst schenken, damit man ohne den typischen Druck durchs Leben geht. Dieser entsteht bekanntlicherweise nur im Kopf...
    Viele Grüße
    Robert :)