Wir alle sind Lebenslehrer und Schüler zugleich

Foto: pixabay.com
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Findest Du das auch? Egal, wie alt Du bist: Du kannst immer etwas von anderen lernen: Kinder lernen von Erwachsenen, ältere Generationen von jüngeren und umgekehrt.

 

Vorgesetzte lernen von ihren Mitarbeitern und andersherum genauso. Kollegen können gegenseitig voneinander profitieren, dasselbe gilt auch für Geschwister und andere Familienmitglieder. Auch in Liebesbeziehungen gibt es viel Entwicklungspotenzial, wenn beide bereit sind, gemeinsam zu wachsen.

 

Junge Eltern erzählen mir oft, dass sie deutlich fühlen, wie viel Weisheit in ihren Babys steckt. Neulich sprach ich mit einer innerwise Kollegin über die Wahrnehmungsfähigkeit von Kleinkindern. Manchmal fühlt man sich von ihnen komplett durchschaut – das habe ich schon mehrmals erlebt.

 

Wie viel lernt man außerdem als Mama und Papa von diesen kleinen „Buddha-Wesen“? Ungeheuer viel, da bin ich sicher, auch wenn ich selbst keine Kinder habe. Ich glaube, es ist unbestritten:

 

 

Wir inspirieren uns gegenseitig!

Der Grund ist unsere Verschiedenartigkeit, jeder Mensch ist anders. Dabei geht es nicht nur um den Charakter, sondern eine wichtige Rolle spielt der bisherige Erfahrungsschatz sowie die unterschiedlichen Prägungen, die stattgefunden haben.

 

Erziehung, Kultur, Religion und vieles mehr üben zusätzlich einen Einfluss aus, der uns oft gar nicht bewusst ist… Und dann sind es natürlich auch die Seelenqualitäten, die ein Mensch ins Leben mitbringt, die durch bestimmte Fähigkeiten, Begabungen oder Interessen an die Oberfläche treten…

 

Ah! Etwas hätte ich fast vergessen: Lehrer, Seminarleiter, Trainer usw. geben nicht nur ihr Wissen weiter und unterstützen andere darin, Fertigkeiten oder Fähigkeiten korrekt auszuüben bzw. zu entfalten, sondern sie lernen ebenfalls von ihren Schülern bzw. Kursteilnehmern.

 

Ich selbst habe früher viele Jahre in der Volkshochschule Gastronomie-Service-Kurse abgehalten.

 

Die Vhs-Schüler lernten nicht nur von mir...
Die Vhs-Schüler lernten nicht nur von mir...

 

Vier Jahre, bis Ende 2017 war ich innerwise Mentor und führte zahlreiche innerwise Seminare (Armlängentest, Basiskurse, „Intuitive Diagnostik“ / „Intuitive Heilung“ und Praxistage) durch.

 

 

Ich war zwar derjenige, der die Erkenntnisse des innerwise Entwicklers Uwe Albrecht (innerwise ist ein Coaching- und Analysesystem) und meine eigenen Praxiserfahrungen weitergab, aber es hat mich immer wieder erstaunt, wie viele Teilnehmer ausgesprochen tolle und bereichernde Ideen mitbrachten! Es waren ergänzende Impulse, eigene Erfahrungen oder völlig andere interessante Herangehensweisen. Das hat mich immer wieder begeistert und dankbar gemacht.

 

Ich konnte wirklich erkennen:

 

 

Wenn man sich auf Augenhöhe begegnet, dann bereichert man sich gegenseitig…

Gerade denke ich an meine Vergangenheit zurück: Ich bin in meinem Ausbildungsberuf als Koch immer wieder Menschen begegnet, die bereit waren, Autoritäten ohne Widerspruch zu gehorchen. Aber ich geriet auch ständig an autoritäre Vorgesetzte, die es genossen, aufgrund ihres höheren Alters oder ihrer Position, Jüngere oder „Untergebene“ zu unterdrücken, zu bevormunden, ihnen nicht wohlwollend zu begegnen usw. Heute weiß ich, es waren lächerliche „Machtspielchen“…

 

In meiner Lehrzeit habe ich darunter sehr gelitten und ließ aufgrund meiner Naivität und Unsicherheit viel über mich ergehen. Ich fühlte mich als Opfer… Das Positive an diesen Erfahrungen war, ich nahm mir fest vor:

 

„Robert, wenn du einmal Chef bist und dein eigenes Unternehmen hast, wirst du es anders machen!“

 

So wie ich es damals erlebte, kann ich sagen: In vielen Gastronomieküchen herrschen altes Denken sowie hierarchische Strukturen (meistens sehr patriarchisch). Ich vermute, es ist heute noch genauso – nicht nur in gastronomischen Betrieben. Es sei denn, der Chef ist modern, bevorzugt flache Hierarchien, ist kooperativ und sozial kompetent.

 

Glücklicherweise bin ich (nach über zwanzig Jahren) nicht mehr in diesem stressvollen Bereich tätig. Seit 2011 ist mein Feld die energetische Medizin – hier ist mein Herz voll dabei. Viele Ausbildungen habe ich schon hinter mir. Auf diesem Gebiet wird es nie langweilig

 

 

Ich mag sanfte Persönlichkeiten als Lehrer, die nicht unterschwellig vermitteln, dass sie weiser, besser oder weiter entwickelt sind als ihre Schüler.

Wahrscheinlich bin ich aufgrund meiner früheren Erlebnisse allergisch gegen Menschen, die sich selbst als höher stehend als andere ansehen. Häufig fällt in spirituellen Kreisen das Wort „Meister“, z. B. bei einigen östlichen Heilsystemen.

 

Mir widerstrebt es auch, wenn Anhänger von „Gurus“ sprechen, sich selbst komplett vergessen und nur noch die Worte ihres „Auserkorenen“ wiedergeben. Die Gefahr dabei ist, dass man sich klein macht, sein Licht unter den Scheffel stellt.

 

Vor allem sehe ich das Wort „Erleuchtung“ skeptisch, welches im esoterischen Bereich sehr oft auftaucht. Für mich persönlich ist es eine alte Denkweise, der heute noch viele Menschen folgen:

 

Es gibt einen Lehrer, der den unwissenden Schülern etwas beibringt. Der Lehrer ist meist eine Instanz, die nicht angezweifelt wird oder werden darf. Nach diesem Modell stellt man jemanden auf ein Podest. Dabei stehen die Schüler zwangsläufig tiefer. Viele fühlen sich nicht wertvoll oder ebenbürtig genug, weil ihr Kopf eventuell denkt:

 

„Ich muss noch so viel lernen / ich habe noch zu wenig Erfahrung…“

 

 

Aber sind wir nicht gerade richtig so, wie wir im Moment sind? Jeder von uns ist auf dem Weg...

Wie vorhin erwähnt: Ich bin für Augenhöhe. Wir sind im Grunde genommen alle gleich. Natürlich weiß der eine mehr und der andere weniger. Das heißt aber nicht, dass mehr Wissen auch automatisch besser ist.

 

Ich bin dafür, sich nicht über andere zu erheben – so wie es manche tun: Die Jüngeren schimpfen über die älteren, dass sie altmodisch sind und nicht auf der Höhe der Zeit. Ältere monieren häufig, wie schlimm oder schlecht sich doch die jungen Leute verhalten usw.

 

Sogar spirituelle Menschen äußern oft Urteile, obwohl das Bewerten überhaupt nicht hilfreich ist:

 
„Sie/er ist einfach noch nicht so weit.“ /
„…befindet sich auf einer niedrigeren Stufe…“ /
„das Bewusstsein ist nicht genug entwickelt…“


Das sind alles Äußerungen, die trennen.

 

Aber durch jede Seele eines Menschen drückt sich über die innere Weisheit eine kosmische Weisheit aus. Diese begleitet uns ständig, sie ist in uns, nur nicht alle haben Zugang zu ihr bzw. sie wurde im Laufe des Lebens, z. B. durch Erziehung, Konflikte und Mangelerfahrungen verschüttet…

 

 

Es geht eigentlich im Leben nur darum, sich wieder zu erinnern.

Ich denke, jeder Mensch, der sich weiter entwickeln will, hat die Aufgabe, den Zugang zu seiner inneren (und damit zur universellen) Weisheit wiederzuentdecken. Ihr zu vertrauen und nicht nur dem lauten Verstand ist das, was nach vorne bringt. Alle Potenziale, die in uns sind, dürfen wir sich entfalten lassen und ausleben. Dann können wir andere inspirieren.

 

Wenn wir niemanden mehr auf ein Treppchen stellen (egal, wie geübt oder fantastisch er mit seinem Wissen oder Können glänzt), wenn wir uns nicht mehr klein machen, dann begegnen wir uns von Mensch zu Mensch - ganz ohne Bewertungen.

 

Jeder lernt von seinem Gegenüber und somit vom Leben, auf welcher Entwicklungsstufe auch immer er steht…

 

Mit der Auffassung „Wir sind alle Lebenslehrer und Schüler zugleich“ erschaffen wir keine Abhängigkeiten und bewahren uns vor Manipulationen. Denn es gibt genügend auf Hierarchien fixierte Menschen, die gerne strategisch ihre Position ausnützen, um Macht über andere auszuüben. Sie ziehen diejenigen an, die sich durch dieses alte Denken dominieren lassen.

 

Mit einer neuen Gesinnung verändern wir unsere Resonanz. Wir erlauben keine negative Beeinflussung mehr.

 

Und sie hilft uns, nicht abzuheben, oder sogar arrogant zu werden…

 

 

 

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