Schlechtes Konsumgewissen erleichtern...

Foto: pixabay.com - many thanks to "2goldi" :)
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Du wurdest sicherlich wie ich schon einmal zum Kauf verführt: Verlockende Dumpingpreise haben Dich animiert, mehr in den Einkaufskorb zu packen als geplant. Super günstige Artikel, hauptsächlich im fernen Ausland billigst hergestellt, bei denen man sich denkt:

 

"Dieses Teil ist so günstig, wenn´s mir irgendwann nicht mehr gefällt oder es mal kaputt geht, dann schmeiß ich es einfach weg!"

 

Kennst Du die unglaublich preiswerten Klamotten verschiedenster Modeketten, die in Bangladesch, Indien, Afrika oder China produzieren lassen? T-Shirts für drei Euro, ein Pullover für neun Euro, eine Jeans für zwölf Euro, da frage ich mich:

 

Wenn es im Verkauf nur noch so wenig kostet, wie viel verdienen eigentlich die Arbeiter, die diese Kleidungsstücke gefärbt oder zusammengenäht haben? Zu welchen Arbeitsbedingungen wird überhaupt produziert? Was ist außerdem mit der Umwelt?

 

In den Medien, z. B. durch verschiedenste TV-Dokumentationen über die katastrophalen Zustände in solchen Fabriken bekommen wir Verbraucher immer öfter aufgezeigt, dass bei dem Konkurrenzkampf der Anbieter in Deutschland und bei dem aktuellen Preisniveau so einiges auf der Strecke bleibt, sei es die gerechte Bezahlung, die Gesundheit der Arbeiter oder die umweltschonende Produktion...

 

 

Kaufe ich billig oder bezahle ich mehr?

Nun steht man aufgrund der ständigen Präsenz von preiswerten Konsumgütern als Käufer regelmäßig vor der Frage: "Kaufe ich billig oder wähle ich Qualität und bezahle mehr?" Das Problem dabei: Auch die teuren Marken lassen in Dritte-Welt-Ländern meist in denselben Betrieben produzieren wie die Firmen, die mit Dumpingpreisen werben.

 

2012 schockte mich eine Meldung: In einer Nähfabrik sind über 100 Näherinnen verbrannt, weil es keine richtigen Notausgänge außerhalb des Treppenhauses gab. Dort brach nämlich das Feuer aus. Die Frauen und Mädchen hatten keine Chance, den Flammen zu entfliehen.

 

Quelle "Die Zeit"

 

 

Was wir als Konsumenten gerne ausblenden...

Bei einer Recherche von Aktivisten gegen schlechte Arbeitsbedingungen in ähnlichen Betrieben war von den interviewten Mitarbeiterinnen zu hören, dass Arbeitgeber die Türen verschließen, damit man seinen Platz nicht verlassen kann. Wer würde in Deutschland freiwillig ohne Pausen durchgehend mindestens zwölf Stunden täglich arbeiten? Und wer auf die Toilette geht wird böse angeschaut?

 

In Orten, in denen z. B. Jeans gefärbt werden, sind die Flüsse komplett dunkel-lila, Schaumberge säumen das Ufer, stinkende Schwaden wabern in der Luft. Der Grund: Eine Hosenfabrik lässt das Abwasser ungefiltert ab. Somit ist das Flusswasser zum Bewässern von Anbaufeldern unbrauchbar... Ich würde dort nicht leben wollen - arbeiten schon gar nicht!

 

Quelle Greenpeace

Quelle WDR

 

Die Arbeiter hantieren meistens ohne Schutzkleidung mit den giftigen Farben, diese werden vor dem Export zwar herausgewaschen, damit sie den europäischen Grenzwerten entsprechen, doch empfindliche Menschen reagieren häufig mit Allergien auf die Chemie. Ich z. B. kann den komischen Gestank in manchen Geschäften nicht aushalten, der mein Geruchssystem irritiert und mich schnell müde macht.

 

 

Unsere Nachfrage hat Kraft!

Ich will keine Schwarzmalerei betreiben oder Negativität verbreiten, doch ich möchte darauf hinweisen: Leider ist uns Verbrauchern oft nicht klar, was wir mit unserer Nachfrage anrichten. Ziemlich häufig blenden wir die negativen Begleitumstände im Hintergrund aus - das ist eine Tatsache.

 

Manche Bürger müssen bedauerlicherweise günstigere Produkte wählen. Sie sind knapp bei Kasse und gezwungen, mit ihren Einnahmen genau zu haushalten. In solchen Situationen überlegt man nicht lange und wählt instinktiv das Günstige.

 

Aber was ist nun mit den Billigartikeln, die wir bereits in unserem Besitz haben? Sollen sie jetzt weggeschmissen werden? Unser Konsumverzicht kann ja außerdem auch dazu führen, dass Menschen in den modeproduzierenden Ländern ihren Arbeitsplatz verlieren.

 

Es ist tragisch, dass die Situation der Arbeitnehmer, die jeden Tag um ihr Überleben kämpfen müssen und ihre Familien satt bekommen möchten, so schlecht ist. Viele entscheiden sich zu: "Besser einen gesundheits-gefährdenden Job als gar keinen..."

 

Mit diesem Artikel will ich anregen, sich Gedanken zu machen, nämlich:

 

 

Wo kommen die Produkte her, wie wurden sie hergestellt und unter welchen Bedingungen? Wie geht es den Arbeitern, wie geht es der Umwelt,

wenn die Sachen in millionenfacher Stückzahl gefertigt werden? Diese Fragen sind aus dem Bewusstsein vieler europäischen Konsumenten weggedrängt worden, u. a. weil die Herstellungsländer so weit entfernt sind...

 

Mittlerweile überlege ich: Was kaufe ich ein? Soll ich nicht lieber etwas mehr Geld ausgeben für zertifizierte und fair gehandelte Ware? Damit hätte ich ein ruhigeres Gewissen, wenn ich z. B. weiß, dass die Löhne hoch genug sind, damit die Eltern ihre Kinder wenigstens zur Schule schicken können. Ich würde mir mehr Produzenten in Europa wünschen, die es transparent machen, wo und wie sie ihre Waren produziert haben...

 

Ehrlich gesagt, ich will nicht, dass es mir auf Kosten anderer Menschen gut geht! Gleichzeitig bin ich dankbar, dass ich - verglichen mit der anderen Seite des Globus - Wohlstand genießen darf.

 

Trotzdem stelle ich fest: Manchmal habe ich keine Lust, mir ewig Gedanken zu machen und mir immer wieder die negativen Zustände vor Augen führen, da ich sowieso mit meiner Arbeit und mit mir selbst gut beschäftigt bin. Es zehrt einfach an meiner Energie.

 

 

Foto: pixabay.com
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Wenn Konsumgüter billig sind...

Neulich wollte ich Feuerzeuge kaufen. An der Kasse eines Discounters sah ich drei Stück für ca. drei Euro. Das kam mir zu viel vor, denn ich wusste: Im Ein-Euro-Laden gibt es für einen Euro zehn Stück. In dem Moment verzichtete ich darauf, mir Gedanken zu machen, wie die Dinger hergestellt wurden... Es ist einfach bequemer, gedankenlos zu konsumieren...

 

Wenn eine Jeans nur noch zwischen fünf und fünfzehn Euro kostet, dann stimmt etwas nicht! Und genau so wenig kann es in Ordnung sein, dass namhafte Firmen, deren Produkte das Zehnfache kosten, ihre Profite durch Ausbeutung von Mensch und Umwelt in den Herstellungsländern erwirtschaften.

 

Die Verführung, Billigwaren zu kaufen und sie bei jeder kleinsten Macke wegzuschmeißen, ist heute größer denn je. Würden die Hausfrauen aus der Nachkriegszeit in das heutige Zeitalter gebeamt und unser Verhalten miterleben, würden sie wohl aufschreien und wären absolut fassungslos!

 

Ist es gut, ein schlechtes Gewissen zu haben, welches ich permanent mit mir herumschleppe, wenn ich die Produkte sehe, die ich zum Schnäppchenpreis gekauft habe? Aufgrund dessen kam ich auf eine Idee - und vielleicht wird sie auch Dein Konsum-Gewissen etwas erleichtern:

 

 

Was ich mit den Gegenständen aus Billiglohnländern mache, die ich bereits habe

(ebenso wenn ich aus finanziellen Gründen mich für das Günstigere entscheiden muss):

 

Ich segne sie! Damit meine ich nichts Kirchliches. Ich mache das ganz bewusst auf meine Art und Weise:

 

1. Ich bedanke mich, dass ich das Geld hatte, dieses Produkt ohne Anstrengung zu kaufen (auch wenn es besser gewesen wäre, qualitativ Hochwertigeres auszuwählen).
 
2. Dann bitte ich um Segen, Heil und wohlwollende Fügungen für alle Menschen, die an diesem Produkt gearbeitet haben.
 
3. Daraufhin vertraue ich, dass die Schwingung, die ich durch meine Haltung aussende, ihre Empfänger erreicht.

 

Wer kritisch ist und sich der Nachhaltigkeit verpflichtet hat, könnte jetzt sagen: "Das löst das Problem nicht!" Stimmt natürlich.

 

 

Bewirkt das Segnen etwas?

Gerade frage ich mich, ob die Energie des Segnens energetisch tatsächlich etwas mit den am Produktionsprozess Beteiligten macht (und auch mit dem, der segnet). Ich habe nämlich von Experimenten mit Menschen gehört, die z. B. von einer Gebetsgruppe regelmäßig gesegnet wurden. Sie erholten sich schneller von Krankheiten, ihre Symptome reduzierten sich deutlich, sie brauchten weniger Medikamente...

 

Es wäre doch schön, wenn segensreiche Gedanken des Käufers in nicht-physischen Ebenen, z. B. in geistig-seelischen Dimensionen helfen und deren positive Energie die Betroffenen erreicht?

 

Beweisen kann ich es nicht, aber ich wünsche es mir und glaube daran, dass etwas zu segnen Ausdruck von Wohlwollen, Wertschätzung und Liebe ist. Schade, dass es keine Experten-Kommission gibt, die dieses Thema genauer erforschen kann.

 

Würde es eine Auswirkung haben, wenn alle Konsumenten sich der Tatsache gewahr werden, dass ganz viele Arbeiter an dem erworbenen Produkt mitwirkten? Würde die Welt auf lange Sicht besser werden, sobald ein Großteil der Käufer alles segnet? Möglicherweise verändert sich dadurch die Schwingung auf der ganzen Welt, und es gäbe weniger Negativität und Antipathie um uns herum...

 

 

Vielleicht bin ich auch einfach zu naiv. Mein Vorschlag ist nur eine Zwischenlösung.

Natürlich ist es auf Dauer besser, konsequent darauf zu achten, was man kauft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in unserer heutigen Wirtschaft so weitergehen kann - immer mehr Konsum, Warenangebot und Wachstum. Immer mehr konkurrierende Produzenten, die aus Angst um ihre Einnahmen immer günstiger anbieten. Die Preisspirale geht nach unten. Fakt ist: Am meisten leiden dabei die Schwächsten der Produktionskette - die Arbeiter, die immer weniger Lohn erhalten. So "züchten" wir Verbraucher indirekt immer mehr Arme in der Welt...

 

Machen wir so weiter, geht die Erde irgendwann zugrunde. Die Lösung kann erst einmal nur Konsumverzicht sein, bewusster einzukaufen und weniger Wegwerfmentalität. Wir haben die Aufgabe, dabei das Gleichgewicht zwischen kostenbewusstem Handeln, Umwelt und Mitarbeiterschutz zu finden.

 

Eines frage ich mich in jedem Fall, wenn ich spontan Shopping-Laune bekomme (was extrem selten vorkommt), nämlich: "Brauche ich das Teil wirklich?" und wie Du Dir schon denken kannst, ist die Antwort meistens: "Nein!"

 

Probier es einmal eine Weile aus: Segne alles, was Du einkaufst und beobachte, wie Du Dich dabei fühlst und was es auf Dauer mit Dir macht!

 

 

 

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